Am Wochenende fanden im 550 km entfernten Homburg (Saarland) die deutschen Meisterschaften der Leistungsklassen 2013 statt. Die Borsdorferin Stefanie Zibis war dabei die einzige Vertreterin des Bezirks Leipzig, die sich dafür qualifizieren konnte. Nach 2009 (Baunatal) und 2010 (Rüsselsheim) ging sie zum dritten Mal an den Start. Bei den beiden vergangenen Turnieren konnte die Borsdorferin kein Spiel gewinnen. Daher lautete das Ziel für dieses Jahr, dies zu ändern. Was am Ende dabei raus kam, konnte keiner erwarten…
Zunächst ging es in einer Vierergruppe darum, in die K.O-Runde zu kommen. Dazu musste man den ersten oder zweiten Platz belegen. Nach einem etwas verkrampften Start und einem Zittersieg gegen Wildrath (Westdeutscher TTV), fand sie gegen Schön (Schleswig-Holsteiner TTV)richtig ins Turnier und sicherte sich da schon den zweiten Platz. Im letzten Gruppenspiel musste sie sich Gaida-Scholz (Bayrischer TTV) beugen. Damit ging Zibis als Gruppenzweite ins Achtelfinale und bekam es dort mit der Gruppensiegerin Binder (Baden-Württembergischer TTV) zu tun. Mit einer konzentrierten Leistung behielt die Borsdorferin beim 3:0 klar die Oberhand und sicherte sich einen Platz im Viertelfinale. Dies war schon wesentlich mehr, als sie gedacht hatte. Doch das Wissen, dass sie nur noch einen Sieg brauchte, um eine Medaille zu erlangen, mobilisierte alle Kräfte in der 28-jährigen. Gegen Fischer (Westdeutscher TTV) verlor sie zunächst den ersten Satz. Dann stellte sie sich aber immer besser auf die Noppe ihrer Gegnerin ein, gewann den zweiten und dritten Durchgang jeweils knapp, bevor sie ihre Gegnerin im vierten Satz gänzlich entnervt hat und sich damit die Medaille und den Platz auf dem Siegertreppchen sicherte.
Im Halbfinal traf sie dann auf die Topgesetzte Händel (Berliner TTV). Nach drei knappen Sätzen, in denen die Borsdorferin nur einen für sich entscheiden konnte, drehte die Berlinerin richtig auf und siegte am Ende vor allem durch ihre parallel gezogenen Topspins.
Im Doppel ging Zibis mit Susann Mädler vom TTV Dresden 2007 an den Start. Aufgrund ihres guten Setzplatzes hatten die Sächsinnen im Achtelfinale ein Freilos und so war das Viertelfinale ihr erstes Spiel. Dies wollten die beiden unbedingt gewinnen, um eine Medaille zu erspielen. Ihre Gegnerinnen waren Gaida-Scholz/Senftl (Bayrischer TTV). Nach hoch gewonnenem erstem Satz, verloren die Sächsinnen Satz zwei und drei klar. In Satz vier fanden sie zurück in ihr Spiel und behielten auch im Entscheidungssatz die Oberhand. Damit hatten die beiden Bronze sicher, obwohl dies ihr erstes Spiel miteinander war. Im Halbfinale trafen sie auf das eingespielte Duo Brugger/Scheuerer (Bayrischer TTV). Nach 0:2 und 7:10 wehrten Zibis/Mädler drei Matchbälle ab und kamen bis in den Entscheidungssatz. Dort mussten sie wiederum drei Matchbälle abwehren. Beim Stand von 10:10 war dann wieder alles offen. Doch die Bayerinnen hatten die stärkeren Nerven und machten die zwei entscheidenden Punkte. So verpassten die Sächsinnen zwar das Finale, können aber trotzdem stolz auf ihre Leistung sein.
Die beiden Bronzemedaillen bei dieser Deutschen Einzelmeisterschaft für Leistungsklassen sind der größte Erfolg in der bisherigen Karriere von Steffi Zibis und reihen sich würdevoll in die Erfolge der Tischtennisabteilung des SV Borsdorf ein.