(Bericht von M. Seichter, Wurzen)
TTV 1990 Wurzen II – SV Borsdorf 1990 6:9
Zum vorletzten Spieltag der Saison stand das Lokalderby mit den Parthestädtern auf dem Spielplan. Nachdem die Wurzener (32:0 Punkte) bereits am Spieltag zuvor den Aufstieg endgültig perfekt gemacht hatten, unterlag das Spitzenspiel gegen den Verfolger (25:7) eigentlich offizieller Bedeutungslosigkeit. Trotzdem war die Begegnung im Vorfeld von Brisanz und Spannung geprägt, wollten doch die Gäste zum einen sich für die knappe 9:6-Hinrundenheimpleite revanchieren und zum anderen die Muldenstädter nicht verlustpunktfrei durch die Saison gewähren lassen. Beide Teams konnten dabei nicht auf ihre Stammformation zurückgreifen: Neben Dauerverletzten Thomas Pfendt (Nr.5) sprang bei Wurzen Mike Lange für Uwe Eilenberger (Nr.2) ein, bei Borsdorf ersetzte Burkhard Morawe Uli Remler (Nr.4).
Im Gefühl des sicheren Aufstiegs gingen die Wurzener eindeutig zu lässig in die Partie. Im Spiel der beiden doppelstärksten Mannschaften der Liga brachten bereits die Eröffnungsdoppel eine 3:0-Führung für die Gäste: Seichter/Späthe – F.Graul/Jacob 0:3, Majunke/Hennig – Wandel/D.Graul 1:3 und Heinze/Lange – Morawe/Morawe 0:3. Dabei war jedoch deutlich mehr drin für die Zweite.
Nach den beiden Partien im oberen Paarkreuz war das Spiel bereits vorentschieden: Michael Seichter hatte nicht viel gegen Daniel Morawe entgegen zu setzen und auch Marko Majunke mühte sich vergebens gegen Falko Graul (jeweils 0:3). Doch „kampflos“ wollten sich die Wurzener nicht abfertigen lassen und legten sich noch mal ins Zeug. Allen voran Felix Späthe, der durch druckvolles Angriffsspiel Abwehrstratege Dietmar Graul sicher in Schach hielt (3:0). Für Norbert Hennig sprang gegen Mario Wandel jedoch nicht mehr als ein Satzerfolg heraus. Im unteren Drittel erwies sich Gilbert Heinze an den Satzenden gegen Burkhard Morawe als der Nervenstärkere (3:0). Im Match gegen Gabriel Jacob konnte Mike Lange einen Zweisatzrückstand egalisieren, im Entscheidungsdurchgang gelang dem Borsdorfer Younster jedoch alles, so dass die Wurzener zur „Halbzeit“ 2:7 aussichtslos in Rückstand lagen.
Gegen das beste obere Liga-Paarkreuz zeigten die Kreisstädter jetzt ihr wahres Leistungsvermögen: M.Seichter setzte sich in vier Durchgängen souverän gegen Graul jun. durch und auch M.Majunke ließ beim Dreisatzerfolg gegen D.Morawe nichts anbrennen. In der Mitte konnte F.Späthe gegen M.Wandel durch eine kämpferische Leistung einen Zweisatzrückstand noch in einen knappen 3:2-Erfolg umbiegen. Damit hatten die TTVŽer auf 5:7 verkürzt. Doch N.Hennig konnte den „Strohhalm“ nicht ergreifen – er kam zu selten gegen das sichere Spiel von „Altmeister“ Graul sen. durch und musste eine Dreisatzniederlage quittieren. Die Partie gegen G.Jacob „verlor“ G.Heinze bereits im ersten Satz (17:19), danach lief nicht mehr viel zusammen. Der anschließende knappe 3:1-Sieg von M.Lange über B.Morawe ließ das Endergebnis von 6:9 nach miserablem Beginn noch „freundlich“ aussehen.
Am Ende stand somit ein verdienter Derbyerfolg für Borsdorf, wobei die Wurzener in den Doppeln jedoch leichtfertig zumindest ein Unentschieden „verschenkten“. Damit endeten auch zwei imposante TTV-Bilanzen: saisonübergreifende 16 Heimerfolge sowie 16 Saisonsiege hintereinander. Doch darüber ärgerte sich in der Feierlaune der Wurzener keiner…
Punkte für Wurzen: Späthe 2; Seichter, Majunke, Heinze und Lange je 1
Punkte für Borsdorf: Jacob 2,5; F.Graul, D.Morawe, Wandel und D.Graul je 1,5, B.Morawe 0,5